Antonio Beccadelli: Hermaphroditus, 1991.

Dichtung aus dem 15. Jahrhundert, hier v.a. des Titels wegen aufgenommen.

Antonio Beccadelli: Hermaphroditus, 1991.

Daten zum Buch

Autorin: Antonio Beccadelli. Titel: Hermaphroditus. Verlag: Reclam, Leipzig. Erscheinungsjahr: 1991. ISBN: 3-379-00730-7. Bindung: Taschenbuch, 141 Seiten. Ehemaliger Preis: 10 M.

Beschreibung

Klappentext

Antiono Beccadelli (1394-1471; als Il Panormita eher bekannt) empfiehlt seine Verse denen, die von Geschäften und Sorgen arg geplagt sind. Heiteren Blickes sollen sie lesen, zu lautem Gelächter sich reizen lassen. Er habe, nach dem Vorbild der göttlichen Griechen und Römer, ziemlich unanständige Späße gedichtet. Der Verständige werde ihn darob nicht schmähen … Schade, hier irrte Beccadelli. Jedenfalls hat man bislang in Deutschland über diese Jugendsünde des Sizilianers sehr die Nase gerümpft. So als ob die Liebe einzig als eine Himmelsmacht zu bedichten und nicht nebenher auch durch muntere Gymnastik zu verwirklichen sei. Freilich, wenn da einer die geile Lust zu seinem Thema macht, bei der die Ausübenden am Ende nicht mehr wissen, ob sie Männlein (Hermes) oder Weiblein (Aphrodite) sind, dann zeigt er womöglich Spaß an diesem gottmißfälligen Tun. Oder flüchtete hier etwa in die Dichtung, der im Leben zu kurz gekommen war? – Also: ein Prvokateur.

Beccadelli verdient es, gekannt zu werden, allgemein, denn für „die elitäre Genugtuung des heimlichen Lesers“ (F. R. Fries) sind seine obszönen Gedichte wirklich zu schade.

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Weitere Informationen

Themen: Intersexualität

Genre: Sonstige Belletristik

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