Gisela Bleibtreu-Ehrenberg: Der Weibmann, 1984.

Ethnologische Studie zum Thema Geschlechtswechsel.

Gisela Bleibtreu-Ehrenberg: Der Weibmann, 1984.

Daten zum Buch

Autorin: Gisela Bleibtreu-Ehrenberg. Titel: Der Weibmann. Untertitel: Kultischer Geschlechtswechsel im Schamanismus. Eine Studie zur Transvestition und Transsexualität bei Naturvölkern. Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main. Erscheinungsjahr: 1984 (2015 neu aufgelegt). ISBN: 3-596-27348-X. ISBN 2015: 978-3596305001. Bindung: Taschenbuch, 200 Seiten. Preis: 19,99 € (Neuausgabe 2015).

Beschreibung

Umschlagtext

»Das Thema des ›Geschlechtswechsel‹ ist im abendländischen Kulturraum traditionell anrüchig… So beurteilte man den kultischen Geschlechtswechsel als Perversität, Laster oder ›Manifestation angeborener Inversion‹, jedoch nicht im religiös-kulturellen Rahmen seines Auftretens und ebensowenig unter Berücksichtigung der jeweiligen Persönlichkeit der betreffenden Individuen selbst.«   Gisela Bleibtreu-Ehrenberg

Klappentext

Das Buch besteht aus zwei Hauptteilen. Teil I bietet ausführliche begriffliche und historische Erläuterungen zu den Phänomenen Bisexualität, Homosexualität, Transvestismus und Transsexualität, ferner über die Unterscheidung zwischen Intersexualität und Androgynität, wobei die Betonung auf der Richtigstellung traditioneller Irrtümer und der Ausräumung notorischer Vorurteile liegt.

Teil II bringt den ethnosoziologischen Beitrag: Es werden allgemeine Strukturfragen des Schamanismus sowie die wichtigsten Theorien darüber dargestellt. Anhand zahlreicher Beispiele aus naturvölkischen Ethnien folgt dann die Analyse der individuellen und gesellschaftlichen Bedeutung von Transvestition und Transsexualität im Rahmen der schamanistischen Religionskategorie. Gleichzeitig wird die Entwicklung der transvestitischen männlichen Schamanen aus der maternal bestimmten Frühzeit (im Sinne eines Substituts vorwiegend weiblicher Kultmitglieder) zu einer das prädominierende weibliche Element allmählich verdrängenden, schließlich rein patriarchalischen Priesterschaft interpretiert.

Über die Autorin

Fernschreiberin/Telefonistin, Abitur über 2. Bildungsweg, Studium der Ethnologie und Soziologie, Religionswissenschaft und Psychologie in Bonn (Dr. Phil., M. A.), nach längerer Tätigkeit in politischen Organisationen, Pressearbeit und der Begabtenförderung Publikationen zu völkerkundlichen und sexualwissenschaftlichen Themen: »Tabu Homosexualität«, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1978, (als Fischer Taschenbuch 3814); »Mannbarkeitsriten. Zur institutionalisierten Päderastie bei Papuas und Melanesiern«, Berlin 1980; Mitarbeit an ethnologischen Readern, Aufsätze in Fachzeitschriften sowie Rezensionen; Roman »Deutschlands Hoffnung«, München 1979 (zweite Ausgabe für die deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1982). (Stand der Informationen: 1984).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Teil I: Begriffliche Erläuterungen

  • § Eins: Unterschiede zwischen physischer und psychischer ›Devianz‹ sexuellen Verhaltens: Intersexualität (Hermaphroditismus, Pseudohermaphroditismus) · Bisexualität – eine psychische Eigenschaft · Exkurs: Der Irrtum der ›Rattologen‹ · Homosexualität.
  • § Zwei: Transvestitismus und Transsexualität: Der transvestitische Drang · Das Problem der Ätiologie des Transvestitismus · Transsexualität.
  • § Drei: Der Androgyn in der Mythe: Absinken eines Symbols · Der ›Trickster‹ als Androgyn · Pseudo-Androgyne (Der Eunuch, Männliche Schwangerschaft, Transvestiten, männliche Homosexuelle) · Der Androgyn als religiöses Symbol · Synkretistische Androgyne.

Teil II: Transvestition und Transsexualität im Schamanismus.

  • § Eins: Strukturfragen des Schamanismus: Erklärungsversuche für das Vorkommen von Homosexualität, Transvestismus und Transsexualismus im Schamanismus · Die wichtigsten Theorien über den Schamanismus (Wesen und Herkunft des Schamanismus, Die Stellung der Frau im Schamanismus, Unterschiedliche Funktionen der beiden Geschlechter im Schamanismus) · Schlußfolgerungen aus diesem Kapitel.
  • § Zwei: Transvestition und Transsexualität im Schamanismus: Identifikation durch Imitation · Identifikationsobjekte des transvestitischen Schamanen (Die Frau, Die Göttin) · Von der Transvestition zur Transsexualität · Endogene und exogene Motivationsfaktoren für die Übernahme der entgegengesetzten Geschlechtsrollen (Die echte Anähnelung auf Grund endogener Faktoren, Die echte Anähnelung auf Grund exogener Faktoren, Die vorgetäuschte Anähnelung auf Grund endogener Faktoren, Die vorgetäuschte Anähnelung auf Grund exogener Faktoren) · Zur Frage der ›Geisterheiraten‹ der transvestitischen Besessenheitsschamanen · Die künstliche Anähnelung an die Frau.

Zusammenfassende Interpretation

Anmerkungen

Literatur

Weitere Informationen

Themen: Crossdressing und Transsexualität

Genre: Geisteswissenschaften und Wissenschaft

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