Gertrud Lehnert: Wenn Frauen Männerkleider tragen, 1997.

Literatur- und kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit Crossdressing bei Frauen.

Gertrud Lehnert: Wenn Frauen Männerkleider tragen, 1997.

Daten zum Buch

Autorin: Gertrud Lehnert. Titel: Wenn Frauen Männerkleider tragen. Untertitel: Geschlecht und Maskerade in Literatur und Geschichte. Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag, München. Erscheinungsjahr: 1997. ISBN: 3-423-36062-3. Bindung: Taschenbuch, 223 Seiten. Ehemaliger Preis: 24,90 DM (vergriffen).

Beschreibung

Umschlagtext

»Eine Frau soll nicht Männersachen tragen, und ein Mann soll nicht Frauenkleider antun; denn wer das tut, der ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.« Was aber ist so gotteslästerlich am Kleidertausch, was so skandalös an Jeanne d’Arc oder Gertrude Stein? Wer die Kleiderordnung hinterfragt, stellt auch eine Grundlage unserer Kultur in Frage: unsere Vorstellungen von Geschlechterdifferenz. In ihrem Plädoyer für einen anderen Umgang mit der Kategorie »Geschlecht« läßt Gertrud Lehnert Romane und Komödien, Biographien, Gemälde, Filme und Geschlechtertheorien Revue passieren und beleuchtet Geschlechtermaskeraden in Geschichte und Gegenwart neu.

Klappentext

Trotz weltlicher und kirchlicher Verbote haben Frauen und Männer seit jeher ihre Kleider und damit ihre Rollen getauscht, und schon immer faszinierte das Spiel mit den Geschlechtsidentitäten. Gertrud Lehnert findet in Romanen und Komödien aus mehreren Jahrhunderten, in Gemälden, Biographien und Filmen vielfältige und zum Teil widersprüchliche Auffassungen vom Kleidertausch. Doch ob eine Frau aus dem 18. Jahrhundert als Soldat verkleidet in den Krieg zieht oder eine andere Frau im 20. Jahrhundert ihre lesbische Identität durch eine »männliche« Aufmachung ausdrückt – stets ist die Maskerade ein Übergang zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten. Indem sie sich jeder eindeutigen Zuordnung verweigert, schafft sie Raum für einen anderen Umgang mit der Geschlechterdifferenz und schärft unseren Blick für unsere eigenen, ganz alltäglichen Geschlechtermaskeraden.

Über den Autor

Gertrud Lehnert ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und lebt als Autorin und Universitätsdozentin in Berlin. Zahlreiche Buchpublikationen, zuletzt ›Mode, Models, Superstars‹ (1996) und ›Marguerite Duras‹ (1996; zusammen mit Doris Kolesch).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

  • Frauen, Männer, Transvestiten? Der Geschlechterdiskurs im Alltag.
  • »Eine Frau soll nicht Männersachen tragen …«.
  • Zu diesem Buch.

Geschlecht und Maskerade

  • Die Inszenierung des Geschlechts: Aktuelle Theorien der Geschlechtsidentität.
  • »Männliche« Frauenmoden.
  • Geschlechtermaskerade.

Literarische Imaginationen

  • Freiheitsdurstige Frauen in der Geschichte.
  • Funktionen der Verkleidung in der Literatur.
  • Shakespeare: ›Wie es euch gefällt‹.
  • Erotische Pikanterie: Marivaux’ ›Falsche Zofe‹, Gautiers ›Mademoiselle de Maupin‹.
  • Verwirrung der Geschlechter um 1800: Kleist, Schiller, Wieland.
  • Lüge und Wahrheit: C. F. Meyers ›Gustav Adolfs Page‹, H. v. Hofmannsthals ›Lucidor‹.
  • Transvestismus und Film: ›Victor/Victoria‹.

Bilder vom anderen Leben

  • Lesbische Identität und Maskerade: Wittig, de Lauretis, Case, Butler.
  • Frauenliebende Frauen in der Geschichte.
  • Literarische Entwürfe: Colette, Renée Vivien, Djuna Barnes, Gertrude Stein.
  • Die Porträts der Romaine Brooks.
  • Die 20er Jahre in Berlin.
  • Radclyffe Hall: ›Quell der Einsamkeit‹.

Der verkleidete Text

  • Jeanette Winterson: ›Auf den Körper geschrieben‹.

Anmerkungen  ·  Literaturverzeichnis  ·  Filmverzeichnis  ·  Bildnachweis

Weitere Informationen

Themen: Crossdressing

Genre: Geisteswissenschaften

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